Fahrt zur Gedenkstätte "KZ Osthofen"

Geschichte eines fast vergessenen Konzentrationslagers
Arbeitskreis Zwingenberger Synagoge lädt zur Führung durch die Gedenkstätte „KZ Osthofen“ ein

„Wegen unerlaubter Flugblattverteilung und des dringenden Verdachts kommunistischer Zusammenkünfte ins Konzentrationslager Osthofen verbracht“ – so wie die drei Zwingenberger Ludwig Mütz, Philipp Steitz und Paul Drach im September 1933 wurden mindestens 3000 Gegner des NS-Regimes in das Konzentrationslager nach Osthofen gebracht, oftmals lediglich wegen eines Verdachts oder aus nichtigem Grund. Für viele von ihnen war dies die erste Etappe einer langen Reihe von Verschleppungen in Gefängnisse, Zuchthäuser und weitere Konzentrationslager.

Das Konzentrationslager Osthofen wenige Kilometer nördlich von Worms – in einer ehemaligen Papierfabrik untergebracht - war das erste KZ des ehemaligen Volksstaates Hessen, zu dem damals die Provinzen Oberhessen, Starkenburg und Rheinhessen gehörten. Von März 1933 bis Juli 1934 wurden in Osthofen Gegner der NSDAP aus den Reihen der Gewerkschaften, KPD, SPD sowie Angehörige des katholischen Zentrums, Juden, Sinti und Roma, Zeugen Jehovas und andere missliebige Personen ohne richterliche Verfügung inhaftiert. Hier begannen Unmenschlichkeit und Barbarei, hier wurde in kleinem Maßstab sichtbar, wie Menschen von den Nazis entwürdigt, gequält und misshandelt wurden. Das schreckliche Ende war nicht ohne Anfang – einer davon lag in Osthofen.

Der Arbeitskreis Zwingenberger Synagoge e.V. organisiert am 31. August (Samstag) eine Besichtigung des ehemaligen Konzentrationslagers und der Gedenkstätte Osthofen. Beginn der Führung ist um 15 Uhr, Anfahrt mit PKW um 14 Uhr ab Parkplatz Melibokushalle Zwingenberg, Rückkehr ca. 18:30 Uhr, Anmeldung bis 26. August erforderlich unter Tel. 06251-72171.
Nach einer ausgiebigen Führung durch die verschiedenen Bereiche des ehemaligen Konzentrationslagers gibt es Gelegenheit, die Dauerausstellung über das KZ Osthofen zu besuchen: Informationen über die Häftlinge, die Lagerleitung und Wachmannschaften, den Häftlingsalltag und das Lager für verschärften Arrest werden ergänzt durch die Biographien des wohl bekanntesten Häftlings, Carlo Mierendorff, und der berühmten Schriftstellerin Anna Seghers, die dem KZ in ihrem Buch „Das siebte Kreuz“ ein literarisches Denkmal setzte. Weitere Schwerpunkte der Ausstellung sind Verfolgung und Widerstand in der NS-Zeit in der Region sowie das SS-Sonderlager/KZ Hinzert.

Besichtigung der KZ-Anlage Osthofen und der Ausstellung der Gedenkstätte, Ziegelhüttenweg 38, 67574 Osthofen
Samstag, 31. August 2013
Anfahrt mit PKW ab Parkplatz Melibokushalle Zwingenberg, Abfahrt 14:00 Uhr, Beginn der Führung 15:00 Uhr – Rückkehr ca. 18:30 Uhr
Anmeldung bis 26. August erforderlich unter Tel. 06251-72171
Veranstalter: Arbeitskreis Zwingenberger Synagoge e.V.
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