Verlegung einer Stolperschwelle

Stolperschwelle erinnert an die ehemalige Zwingenberger Synagoge
Verlegung am 14. November vor dem Gebäude Wiesenstraße 5

Zehn Jahre, nachdem elf Stolpersteine für in der NS-Zeit verfolgte Zwingenberger verlegt wurden, wurde am 14. November (Montag) eine Stolperschwelle vor der ehemaligen Synagoge, Wiesenstraße 5, in den Bürgersteig eingelassen. Der Arbeitskreis „Zwingenberger Synagoge“ und die Stadt Zwingenberg luden ein, dabei zu sein, als der Kölner Künstler Gunter Demnig um 14 Uhr die Schwelle einbrachte. Neben Bürgermeister Dr. Holger Habich und Stadtverordnetenvorsteher Dr. Andreas Kovar sprach auch Dr. Fritz Kilthau, Vorsitzender des Arbeitskreises.
Der Arbeitskreis, der die Initiative für die Verlegung dieser Stolperschwelle ergriffen hat, möchte damit auf die ehemalige Funktion des Gebäudes als Gotteshaus der Zwingenberger Juden hinweisen. „Darüber hinaus wollen wir auch an alle 40 jüdischen Bürger Zwingenbergs erinnern, die bis 1933 in ihrer Heimatstadt lebten und dann in der NS-Zeit emigrieren mussten oder ums Leben kamen“, so Kilthau, der die Geschichte der Synagoge und ihrer Gemeindemitglieder in den vergangenen Jahren detailliert erforscht hat.
Die Stolperschwelle erweitert die bisherigen Gedenkorte in der Zwingenberger Altstadt. Diese kleinen quadratischen Gedenktafeln aus Messing befinden sich vor den letzten freiwillig bezogenen Wohnorten der Opfer, die durch die Verfolgung der Nationalsozialisten ums Leben kamen, sie tragen die Namen, die Geburts- und Todesdaten und informieren über ihre Schicksale. Zehn der Zwingenberger Bürgerinnen und Bürger, derer mit den Stolpersteinen gedacht wird, waren Juden, eine Person war Mitglied der Zeugen Jehovas.
Idee und Ausführung zu diesen Stolpersteinen stammt von Gunter Demnig. Seit 1996 hat der Kölner Künstler in 1265 Kommunen in Deutschland und in 21 europäischen Ländern über 90.000 von ihnen verlegt. Die Stolperschwellen – so die Intention des Künstlers – sollen an prägnanten Orten an verfolgte Opfergruppen erinnern.

Fotos von der Verlegung der Stolperschwelle finden Sie hier. die Rede von Dr. Fritz Kilthau hier.
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