Einladung zum Stadtgang

Martha und Moritz Schack (Bild: Joan Schack, NY)*
Martha und Moritz Schack (Bild: Joan Schack, NY)*

Auf den Spuren der NS-Zeit durch Zwingenberg

Einen Stadtgang zu Spuren der NS-Zeit in Zwingenberg bietet der Arbeitskreis Zwingenberger Synagoge am 6. September (Samstag) um 14 Uhr an. Sebastian Rhein, stellvertretender Vorsitzender des Arbeitskreises, sowie Dr. Fritz Kilthau, Autor des Buches „Mitten unter uns – Zwingenberg an der Bergstraße von 1933 bis 1945“, werden beginnend an der ehemaligen Zwingenberger Synagoge in der Wiesenstraße an verschiedenen Stolpersteinen darüber berichten, wie die Jüdinnen und Juden verfolgt wurden. Einige konnten noch emigrieren, andere wurden ermordet.

Kilthau und Rhein werden auch darüber informieren, wie sich die anderen Zwingenberger Bürgerinnen und Bürger verhalten haben, insbesondere in und nach der Pogromnacht im November 1938. Themen sind die Verfolgung von Mitgliedern der örtlichen Arbeiterparteien KPD und SPD sowie die Prozesse gegen die Parteimitglieder, die Aktionen gegen Anhänger der „Ernsten Bibelforscher“ (Zeugen Jehovas) sowie die Auseinandersetzungen der Nationalsozialisten mit Vertretern der Zwingenberger Kirchengemeinden. Treffpunkt ist auf dem Parkplatz der Melibokushalle. Die Führung dauert 90 Minuten.

* Das Ehepaar Martha und Moritz Schack aus der Obergasse waren die letzten Juden, die aus Zwingenberg in ein Ghettohaus in Frankfurt gehen mussten. Moritz Schack starb in Auschwitz, Martha Schack nahm sich das Leben, ihre fünf Kinder konnten sich ins Ausland retten.